Eichmaß
Falsche Maße und Gewichte stellten schon lange ein häufig auftretendes Delikt dar. Es war daher wichtig, daß von einer übergeordneten Stelle erstellte, öffentlich benutzbare Eichmaße vorhanden waren. Derartige Eichmaße wurden vor allem für Längen und Hohlmaße angefertigt und meist am Marktplatz neben der Kirche angebracht. Dabei gab es lange kein einheitliches System, jede Region hatte eigene Maße. Diese den Handel beeinträchtigenden Ungleichheiten wurden erst im 19. Jahrhundert endgültig beseitigt. Die Eichangelegenheiten lagen früher bei den Herrschaftsbesitzern und Städten, erst 1875 wurden die staatlichen Eichämter eingeführt.

Zu den verwendeten Einheiten kann gesagt werden, daß diese im Unterschied zum heute in Europa und vielen anderen Teilen der Erde verwendeten System (SI) nicht aus Basiseinheiten und physikalisch daraus abgeleiteten Einheiten bestanden, vielmehr wurden die Einheiten willkürlich festgelegt. Für die Teilung und Vervielfachung wurde kein Dezimalsystem verwendet, sondern schwer rechenbare Faktoren. Die Maße des anglikanischen Raums weisen auch vielfach noch diese Unsystematik auf.

Metzen:
Für die Landwirtschaft stellte der Hohlraum das wichtigste Maß dar. Egal ob Getreide, Mehl oder Mohnköpfe, alles wurde aufgrund des Fehlens von geeigneten Waagen über den verdrängten Raum gemessen. Ein Metzen ist meist ein steinernes Becken, dessen Inhalt eine bestimmte Einheit darstellt. Meist haben Metzen unten einen Auslaß, der bei der Messung zugestoppelt wurden, über den aber nachher die Ware ausgeleert werden konnte. Wie bereits erwähnt, hatten alle bedeutenden Getreideanbauregion ebenso wie Handelsstädte einen eigenen Metzen. Auch gab es verschiedene Arten der Messung (Glattstrich, Kaufstrich, Gupf, ...), man kann also annehmen, daß die Messungen nicht sehr exakt verliefen. Erst im Jahre 1752 wurde ein für Niederösterreich einheitlicher Metzen zu 61,5 Liter eingeführt. 1875 wurde der Metzen (30 Metzen = 1 Mut) durch die heute üblichen Maße ersetzt.

Objektliste:
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© Stefan Lefnaer 14.03.2015