Position | ![]() | Land/Region Niederösterreich, Bezirk Gmünd, Gemeinde Litschau 15.06902°O/48.94191°N (MGI) 657393/423384 Bundesmeldenetz (BMN/MGI) | ||||||
Beschreibung | Beschreibung des Galgenkreuzes laut Erlebnisführer der Gemeinde Litschau:
Dort, wo die Grenzen von Litschau, Loimanns und Reitzenschlag zusammentreffen, steht in einem Wäldchen ein einfaches Steinkreuz, von dem folgende Sage erzählt wird: Einst war von der Gerichtsbarkeit zu Litschau ein Kirchenschänder dem Volke zur Steinigung überlassen. Das Urteil bestimmt, daß er zwischen Reihen von Menschen, die ihn mit Steinen bewerfen konnten, bis zur Gemeindegrenze von Litschau gegen Reitzenschlag laufen mußte. Kam er heil dort an, war sein Verbrechen gesühnt und er wieder frei. Es kam aber anders. Als der Verurteilte auf den Galgenhügel gebracht wurde, war bereits viel Volk da. Große und kleine Steine in den Händen, wartete es auf das Zeichen zum Beginn - und schon flogen die ersten Steine los; eine wilde Treibjagd hob an. In wahnsinnigem Tempo stürzte der Verurteilte davon, den Abhang hinab, der Gemeindegrenze zu. Hinter ihm die wütende Menge. Kurz vor dem rettenden Ziel stürzte er und wurde vom Steinhagel tödlich getroffen. Man begrub ihn an Ort und Stelle. Zum Gedenken an diesen zu Tode gesteinigten Sünder wurde über dem Grab ein Steinkreuz errichtet. Im Artikel über Steinkreuzsagen von Ada Paul wird eine ähnliche Geschichte erzählt. Dort wird erwähnt, daß der Übeltäter beim Galgenkreuz in Loimanns losgelassen wurde, an welcher Stelle heute die Antonisäule steht (siehe unter Galgenumfeld). In [Paul75] schreibt Ada Paul, daß Probst Biedermann meinte, daß das Kreuz bereits als Grenzmarke bestanden haben könnte und der Verbrecher vergeblich versuchte diese Grenze zu erreichen. Die erste Legende dürfte jedoch im Volk mehr geglaubt werden, noch heute werden auf das "Grab" Blumen niedergelegt und Kerzen entzündet! Ada Paul meint weiters, daß die zwei Gemeinden Loimanns und Reitzenschlag immer zum Landgericht Litschau gehörten, daher wäre kein Grenzzeichen notwendig gewesen. Nach K. Zimmel wurde das Kreuz als Erinnerung an die Vertreibung der Protestanten errichtet. Das Steinkreuz befindet sich mitten im Wald nördlich von Loimanns. Es ist von Litschau aus über einen Wanderpfad erreichbar. Literatur: [Paul75]; [Paul73]; [Zimme12] | |||||||
Bilder/Plan |
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